Noch vor einem Jahr hätten die wenigsten erwartet, dass die Dortmunder sich derart intensiv um eine Vertragsverlängerung des Armeniers bemühen würden. Der Offensivakteur hatte seit seinem Wechsel zwar immer wieder sein enormes Potenzial aufblitzen lassen, konnte aber kaum über längere Zeit konstant überzeugen. Doch in dieser Saison blühte der 27-Jährige förmlich auf. Unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel und der damit einhergehenden leicht modifizierten Taktik und dank neuem Selbstvertrauen überzeugte Mkhitaryan auch die letzten Zweifler. 23 Treffer und 32 Vorlagen konnte der Rechtsfuß beisteuern und ist wahrscheinlich der beste Borusse in der laufenden Spielzeit.

Durch diese Leistung verbesserte der in Erewan gebürtige Spieler deutlich seine Verhandlungsposition. Gleichzeitig steht der BVB unter Zugzwang, denn sollte er seinen Vertrag nicht vorzeitig verlängern, müsste man ihn entweder in diesem Sommer verkaufen und nächstes Jahr ablösefrei ziehen lassen. Auch die Tatsache, dass der Berater des ehemaligen Spielers von Shaktar Donezk, Mino Raiola, als Primus in der Beraterbranche angesehen wird, spielt dem Verein nicht in die Karten. Raiola ist dafür bekannt, für seine Schützlinge stets das Beste herauszukitzeln, und schreckt dafür auch vor medialen Auftritten nicht zurück. Ihm gelang es auch 2013 den Transfer zum BVB zu konkretisieren, obwohl andere Vereine Shaktar eine wesentlich höhere Ablösesumme boten.

Doch während man sich nun scheinbar nach zähen Verhandlungen über die Höhe des Gehalts geeinigt haben soll, sorgt nun ein anderes Thema für Differenzen. Mkhitaryan möchte sich diversen Berichten zufolge eine Ausstiegsklausel in seinen Vertrag einbauen lassen, der BVB betonte jedoch seit dem Götze-Transfer ständig, dass man keine derartigen Klauseln mehr in die Spielerverträge integrieren werde. Es bleibt also abzuwarten, welche Partei letzten Endes zu einem Kompromiss bereit ist.