Fast sieben Milliarden Euro sollen die Klubs der Premier League ab 2016 innerhalb von drei Jahren verdienen. Eine gewaltige Summe, die die Vereine mit Geld überschwemmt. Fast dreimal mehr Geld kommt den englischen Vertretern zu als den Bundesligisten. Dies führt zu absurden Konstellationen. Während der Meister in England rund 135 Millionen Euro aus dem Fernseh-Pool kassiert, verdient der Letzte immer noch fast 87 Millionen Euro. Im Vergleich dazu erhielt in dieser Saison Bayern München als deutscher Meister lediglich 50 Millionen und Paderborn 20 Millionen Euro.

Erste Auswirkungen des Vertrages sind bereits auf dem Transfermarkt zu beobachten. Premier League Vereine locken Spieler und die abgebenden Vereine mit einem wesentlich höheren Gehalt und Ablöse. Für Vertreter anderer Ligen werden Verpflichtungen von Akteuren immer schwieriger. Aber auch die Argumente für einen Verbleib eigener Profis werden immer weniger.

Diese Entwicklung sehen auch die Verantwortlichen vieler Bundesligisten kritisch und schließen auch unpopuläre Maßnahmen nicht aus, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei könnte man den Anpfiff der Partien zu unterschiedlichen Uhrzeiten in Betracht ziehen. Dies würde aller Voraussicht nach jedoch zu einem großen Proteststurm der Fans führen.

Einige Experten vertreten jedoch eine andere Meinung und verweisen auf die Statistiken der letzten Jahre. Seit 2012 stand kein einziger Vertreter der Premier League im Finale der UEFA Champions League. Darüber hinaus fand in diesem Jahr auch das Viertelfinale der Europa League ohne englische Beteiligung statt. Der englische Fußball werde ihrer Meinung nach auch mit prall gefüllten Kassen nicht zwangsläufig den Konkurrenten enteilen. Dazu führen sie auch die Nachwuchsförderung an. Während die britischen Vereine teure Stars verpflichten, bleibt die eigene Nachwuchsförderung auf der Strecke.