Die Arbeit eines Spielerberaters stellen sich viele als Traumjob vor. Umgeben von Fußballprofis und bestens vernetzt im Geschäft wickelt man Deals ab, an denen man einen nicht geringen Anteil verdient. Bei dem heutigen Verdienst eines Fußballers liegt dieser Anteil schnell auch im siebenstelligen Bereich. Doch so angenehm der Job auch erscheint, nicht selten muss man sich die Hände schmutzig machen. Dafür wird man schließlich bezahlt. Der vielleicht bekannteste und bestbezahlteste Berater ist Mino Raiola. Der zum Exzentrischen neigende Italiener vertritt Stars wie Zlatan Ibrahimovic oder Mario Balotelli. In diese Reihe passt Henrikh Mkhitaryan eigentlich überhaupt nicht.

Der Armenier gilt als Ausnahmeerscheinung im Fußballgeschäft. Die Attribute intelligent, bescheiden und introvertiert beschreiben ihn adäquat. Umso ungewöhnlicher ist es auf den ersten Blick, dass er sich vor einiger Zeit entschloss, sich von Mino Raiola vertreten zu lassen. Doch schnell versteht man wieso. Für das Verhandeln von Verträgen muss man knallhart sein, eine Eigenschaft die dem Rechtsfuß höchstwahrscheinlich fehlt. Dass hingegen sein Agent dies in Perfektion beherrscht, stellt dieser scheinbar täglich unter Beweis. Immer wieder bringt er seine Schützlinge mit anderen Vereinen in Verbindung. Zuletzt räumte er Juventus Turin, die schon seit längerer Zeit an Mkhitaryan interessiert sind, eine 50 prozentige Chance auf eine Verpflichtung ein.

Dabei gilt für viele die Verlängerung des teuersten Transfers in der Geschichte des BVB als sicher. Der Kapitän der armenischen Nationalmannschaft spielt diese Saison groß auf und konnte in 28 Spielen bereits 15 Treffer und 19 Vorlagen beisteuern. Unter Trainer Thomas Tuchel scheint sich der Rechtsaußen wohlzufühlen. Die Statements seines Beraters sind daher vielmehr als Poker um eine Gehaltssteigerung zu sehen. Die Borussia soll bereit sein, das Salär von 4,5 auf 7 Millionen Euro zu erhöhen.