Aus der letzten Saison wird Nuri Sahin höchstwahrscheinlich nur die Erinnerungen an den Beginn der Rückrunde mitnehmen. In dieser Phase spielte der Lüdenscheider stark auf und verhalf den Dortmundern mit guten Leistungen zu neuer Stabilität im Kampf um wichtige Punkte. Die restliche Saison fehlte der Borusse fast komplett. Langwierige Verletzungen zwangen den 26-Jährigen zu Pausen und verhinderten so, dass er zu alter Stärke zurückfand.
Der jüngste Bundesligaspieler des BVB, der 2005 mit knapp 17 Jahren sein Debüt gab, wurde im Laufe der Jahre zum echten Leistungsträger und war maßgeblich an der Meisterschaft 2011 beteiligt. Nach der Saison erfüllte sich der türkische Nationalspieler seinen Jugendtraum und wechselte zu Real Madrid. Doch weder bei den Königlichen noch beim FC Liverpool, an den er ausgeliehen wurde, wurde er glücklich. Dies erkannten die Dortmunder ebenfalls und holten ihren verlorenen Sohn im Januar 2013 zurück an den Borsigplatz.
Doch aufgrund der Verletzung zum Ende der letzten Saison verpasste Sahin fast die ganze Vorbereitung unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel. Der ehemalige Mainzer Coach veränderte zwar den Spielstil des Pokalfinalisten nicht grundlegend, jedoch sind bereits vor Beginn der Saison deutliche Veränderungen zu sehen. Der zentrale Mittelfeldspieler wird also nicht nur körperlich, sondern vor allen Dingen taktisch einen hohen Nachholbedarf haben, was eine zügige Rückkehr in die Startelf erschwert. Zudem verpflichtete die Borussia mit Gonzalo Castro und Julian Weigl zwei Spieler, die sich bereits mit guten Leistungen beweisen konnten. Gerade Weigl wird als junges, aufstrebendes Talent dem Linksfuß Konkurrenz machen. Es bleibt also abzuwarten, ob Sahin sich schnell in das neue System integriert und wie sehr Tuchel auf Sahin setzen wird.