Die Karriere von Jonas Boldt bei Bayer Leverkusen könnte kaum steiler verlaufen sein. Ohne Erfahrung im Profifußball stieg der BWL-Student mit Schwerpunkt Sportmanagement 2003 als Praktikant beim Bundesligaklub ein. Schnell erkannte man bei den Rheinländern das Scouting-Talent des Nürnbergers und beförderte ihn nach und nach zum Scouting-Leiter des Vereins. Als 2014 Michael Reschke sein Amt als Manager bei den Leverkusenern niederlegte und sich dem FC Bayern München anschloss, übernahm der damals erst 32-jährige Boldt den frei gewordenen Posten.

Trotz seines Alters genießt der Betriebswirt nicht nur vereinsintern höchste Wertschätzung. Dies liegt unter anderem an seiner guten Spürnase für außergewöhnliche Talente. So war Boldt noch während seiner Zeit als Scout maßgeblich am Transfer von Arturo Vidal zu den Leverkusenern beteiligt. Darüber hinaus fädelte er in jüngerer Vergangenheit Transfers wie Jonathan Tah, Kevin Volland und Chicharito ein. Gerade die Verpflichtung des mexikanischen Starspielers, der bereits für Real Madrid und Machester United auflief, sorgte national wie international für Aufsehen. Darüber hinaus blieb der Manager bei einem Angebot von Borussia Dortmund für Ömer Toprak in diesem Sommer stark und entschied sich für einen Verbleib des Abwehrchefs und gegen eine gewaltige Summe.

Die Qualitäten Boldts in der Vereinsführung blieben auch der Konkurrenz nicht unentdeckt. So fragte der Hamburger SV zuletzt bei dem 34-Jährigen an. Dort sollte er den Posten als Sportchef besetzen. Doch Boldt lehnte trotz Gelegenheit mit einem möglichen Erfolg bei der Umstrukturierung des HSV, einer der begehrtesten Manager zu werden, ab und verwies auf seinen bis 2019 laufenden Vertrag. Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, soll sogar Pep Guardiola im Sommer an einer Verpflichtung der Spürnase der Werkself interessiert gewesen.