Wenn man von Spielern hört, die von der Bundesliga in die Premier League wechseln, denkt man unweigerlich an absolute Stars. Nach wie vor genießt die englische Liga den besseren Ruf. Darüber hinaus verfügt man auf der Insel überwesentlich höhere finanzielle Mittel, sodass der Transfer von ausländischen Spielern einen außerordentlich hohen Stellenwert besitzt. Als sich im Sommer aber Kölns Kevin Wimmer auf den Weg nach London zu Tottenham Hotspurs machte, waren viele überrascht. Der Österreicher wählte den ungewöhnlichen Weg, um sich als Profi weiterzuentwickeln. Während viele erst ihr Glück bei einem deutschen Verein, der dauerhaft im internationalen Geschäft vertreten ist, bevor man den Schritt in die großen ausländischen Ligen wagt, suchen, vertraute der Innenverteidiger auf seine starken Leistungen, die er beim FC zeigte und ihn zum unumstrittenen Stammspieler machten.

Doch bei den Spurs angekommen, musste sich der 23-Jährige zunächst einmal hintenanstellen. Der Trainer vertraute dem belgischen Innenverteidiger-Duo um Jan Vertonghen und Toby Alderweireld, die zu Beginn der Saison in bestechender Form waren. Doch während Wimmer intensiv an sich arbeitete und die Formkurve der beiden Belgier nicht mehr konstant war, beharrte Mauricio Pochettino auf seine Aufstellung. So kann der sieben Millionen Euro teure Neuzugang bislang kein einziges Ligaspiel vorweisen. Lediglich für zwei Einsätze in der Europa League und einen im League Cup reichte es für den Verteidiger.

Um sich jedoch seine Chance auf eine Teilnahme an der EM 2016 in Frankreich nicht entgehen zu lassen, muss sich Wimmer auf dem Platz beweisen. Deswegen soll auch ein Wechsel im Winter im Raum stehen. Tottenham scheint jedoch kein Interesse an einem Verkauf des talentierten Spielers zu haben, sodass eine Leihe in Betracht kommen würde. Olympique Marseille soll großes Interesse an einem solchen Geschäft haben.