Insgeheim fiebern die Russen längst der WM 2018 im eigenen Land entgegen, doch rechnen sie sich sicherlich auch bei der anstehenden Europameisterschaft eine Außenseiterchance aus. Bei der EM vor vier Jahren überraschte die Sbornaja jedenfalls mit Tempofußball par excellence – und scheiterte erst im Halbfinale am späteren Titelträger aus Spanien. Nachdem jedoch die Qualifikation für das Turnier in Südafrika verpasst worden war, sind die Russen in Polen und der Ukraine in erster Linie auf Wiedergutmachung bedacht.

Dass sich in den letzten Jahren zunehmend internationale Topstars in die russische Liga verirrten, kann der Qualität des heimischen Fußballs eigentlich nur dienlich sein; in naher Zukunft kann von der Mannschaft um Trainer Dick Advocaat daher noch mancher Leistungssprung erwartet werden. Schon im kommenden Sommer hat die Nation die Viertelfinale fest im Blick – die Vorschlussrunde könnte also ein weiteres Mal greifbar sein.

Ginge es nur nach den Nationaltrikots, wäre die Sbornaja ohnehin ganz vorne mit dabei: Die weithin leuchtenden roten Shirts dürften den Respekt vor der ambitionierten Truppe in jedem Falle noch einmal erhöhen. Der Querstreifen in den russischen Landesstreifen sowie das zweiköpfige Wappentier sollten dabei auch den Ansprüchen der patriotischen Anhänger Genüge tun.

Nun stehen die Vorzeichen gut, dass das Trikot der russischen Mannschaft bei der EM sehr häufig zu sehen sein wird. In der EM-Qualifikation sicherte sich das Team ohne Mühe den Gruppensieg – das Ausscheiden vor zwei Jahren scheint damit ein einmaliger Ausrutscher zu bleiben. Wird dann das Auftaktspiel gegen Tschechien gleich mit einem Sieg zu Ende gebracht, könnte die Nation auf einer Welle der Euphorie zu einem erfolgreichen Turnier getragen werden.